Donnerstag, 22. August 2024 - Русе-Sightseeing und ab ans Schwarze Meer nach Варна

Wir haben es nicht eilig am Morgen. Check-out bis 12 Uhr... und es wird um die 36°C heute, also bleiben wir noch etwas im Bett, geniessen noch die gestern eingekauften kalten Kaffees (dank des Kühlschrankes im Zimmer sind diese auch schön gekühlt) und schmieden Pläne für den heutigen Tag.
So kurz nach 10 Uhr machen wir uns dann doch auf den Weg, langsam macht sich der Hunger wieder bemerkbar. Wir checken aus, können die Rucksäcke an der Reception lassen und spazieren wieder drauf los in Richtung Zentrum. Unterwegs halten wir Ausschau nach einem Lokal, indem wir etwas frühstücken können. Kurz vor 11 Uhr haben wir eines entdeckt, die Karte auf Bulgarisch, da hilft es auch nicht, dass ich das Kyrillische lesen kann 😄🤪. Mit der Google-Translate-App können wir die Speisekarte aber lesen. Frühstück haben sie nicht, das hat uns die junge Kellnerin schon mitgeteilt. Wir finden trotzdem etwas, Denise entscheidet sich für einen Vitaminsalat, ich mich für den Kartoffelsalat und beide einen Kaffee. Die Kaffeeauswahl beschränkte sich auf "large" oder "small", wir wählen erstere Variante und trinken den guten, schwarzen Kaffee dann mit etwas Zucker. Die beiden Salate sind sehr gut, die Kartoffeln noch warm, mit Dill, Denises Vitaminsalat aus feingeraffelten Karotten und Randen mit klein gestückelten Zitronen (inkl. der Schale). Eine ungewohnte aber sehr leckere Vitaminbombe 😊.


Gestärkt spazieren wir, bei zunehmender Hitze, möglichst dem Schatten nach weiter ins Zentrum. Wir schauen uns die Oper und die Kirche daneben von aussen an, gehen weiter zum Pantheon. Diesen besuchen wir auch innen, der Aufseher ist auch Kassierer, spricht ein wenig Englisch und erklärt uns, wie es hier funktioniert. Nach einer Weile kommt er wieder, bringt mir den Beleg und das Wechselgeld und erkundigt sich, woher wir kommen. Einige Minuten später kommt er wieder zu uns und teilt uns mit, dass er einen Erklärtext auf Englisch und Deutsch habe, dieser würde 1 Lew (~ 0.50 CHF) kosten. Wir stimmen zu und er verschwindet wieder, kommt kurz darauf wieder mit Beleg und der Broschüre. Wir verstehen deutlich mehr wie mit den rein bulgarisch verfassten Texten im Museum 😄.










Nach der Besichtigung dieses beeindruckenden Monumentes entscheiden wir uns für Sightseeing-Ende und Mittagessensuche. In der Nähe des Zentrums finden wir ein relativ gut besuchtes Lokal und essen da zu Mittag. Der Kellner spricht mässig Englisch, es klappt mit der Bestellung (abgesehen von der Limonade, deren Geschmacksrichtung wir drei Mal ändern müssen, da es unsere Wahl dann doch nicht hat 😄). Im Anschluss ans Essen gehen wir kurz im Supermarkt nebenan um Wasser einzukaufen und schlendern dann, wieder dem Schatten folgend, langsam zum Hotel zurück. Unterwegs in einer Bäckerei noch etwas Proviant mitgenommen und dann im Restaurant des Hotels noch einen Kaffee genossen. Unser Gepäck zuvor an der Reception abgeholt, inkl. einem T-Shirt, das im Zimmer liegen geblieben ist und so wieder zu uns gefunden hat. Wir gehen wieder durch die zerfallene Unterführung, die heute etwas belebter ist, der Coiffeur hat geöffnet, das Restaurant scheint auch irgendwie offen zu sein und ein paar Herren spielen Karten, vielleicht gehören sie dem Bridge Club an...



Dann sind wir schon am Bahnhof, der innen schön wirkt, aber sicher auch schon glanzvollere Zeiten erlebt hat. Nach kurzer Besichtigung gehen wir aufs Perron I, unser Zug nach Варна steht bereits da und so zeigen wir um ca. 15.40 Uhr ein.











Die Platzreservationen (für 1 Lew p. P.) hätten wir uns wohl sparen können, wir haben ein 8er-Abteil für uns alleine. Und pünktlich um 15.55 Uhr fährt der Zug los, die Strecke Русе - Варна ist geschichtsträchtig. Klimatisierung ist in diesem Zug Fehlanzeige, das Fenster lässt sich öffnen, bleibt aber nur offen, wenn es gehalten wird. Wir haben die Sonnenseite und geniessen so eine Saunaerlebniszugfahrt, ohne Aufpreis, dafür auch ohne Aufguss. Wer uns von aussen gesehen hat, muss wohl unweigerlich an Ofenhähnchen denken, im eigenen Fett brutzelnd, leicht glänzend und gerochen hat es auch, wenn auch nicht ganz so gut duftend 🫠🤪😅🤣.




So fahren wir im Zug, zwischendurch lüftend, halb gebraten... die vorbeiziehende Landschagt bestaunend. Mal wieder Felder so weit das Auge reicht, zwischendurch waldig, ab und zu ein Bahnhof. An diesen steht immer ein_e Bahnhofsvorsteher_in in Uniform, mit Hut und Kelle und gibt die Weiterfahrt frei.


Es folgen karstige Hügel und andere faszinierende Felsformationen. Eine Frau im Gang spricht gebrochen Deutsch und kommt mit uns ins Gespräch. Sie sei Bulgarin, entdecke ihr Land jetzt gerade neu und es ist so schön. Sie berichtet von den Felsen und ihren Recherchen dazu, den Thrakern etc. Deutsch habe sie früher in der Schule und der Uni gelernt, teilweise gelesen, aber fast 30 Jahre kaum gesprochen, sie nutze die Gelegenheit jeweils.










Und dann fahren wir, so gegen 20 Uhr mit ca. 15 Minuten Verspätung, bei Sonnenuntergang in Варна (Varna) ein.
















Das Bahnhofsgebäude hier hat Charme. Wie laufen vom Bahnhof einige Minuten und sind dann schon bald beim Hotel, ca. um 20.20 Uhr. Schnell eingecheckt und kurz im Zimmer erfrischt, dann gehen wir wieder nach draussen, Варна entdecken, zum Strand.
Mit einer kleinen Schlaufe, vorbei an alten römischen Thermen, gelangen wir an den Strand, von weitem hören wir schon Musik und schon sind wir mitten im touristischen Strandpromenadentrubel.




Wir gehen durch den feinen Sand ans Meer, das angenehm warm ist und blicken ins Schwarze... es ist hier viel los. Dem Meer entlang gehen wir etwas weiter und suchen uns dann in einem anliegenden Lokal ein Tischchen mit Meerblick. So sehen wir wie der Mond orange-rot über dem Meer aufgeht. Wir bestellen und essen (einmal mehr schaffen wir nicht alles 🫣 2 Appetizer, die Crispy Zucchini und der überbackenen Käse, hätten alleine schon gereicht, da wäre die Tortilla mit Pommes gar nicht mehr nötig gewesen 😃).












Nach dem Essen flanieren wir noch etwas entlang der Strandpromenade, sie hat durchaus noch Stil. Wir biegen auf eine Treppe in den Park ab und gelangen in die Fussgängerzone der Innenstadt, auch noch sehr viel Betrieb, gemütliches Flanieren. Da wir gerade da sind, schauen wir uns noch die Oper und eine Kirche an, danach geht's zurück ins Hotel. Es ist immer noch warm. Im Hotel (durch die Klimaanlage ist es im Zimmer angenehm kühl, I love it 🤗, aber da bin ich alleine... Denise friert schon fast 🥶, wir schalten also aus. Duschen, Zähneputzen, Schlafen 😴😴😴😴.









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