Montag, 26. August 2024 - Zevk günü {Genusstag}

Ich bin noch nicht ganz fit, aber es ist besser als gestern. Nach dem Morgenkaffee (Nescafepulvertütchen) im Bett machen wir uns so kurz nach neun Uhr bereit und verlassen das Hotel um zu frühstücken. Ziel ist ein kleines Café, das wir gestern entdeckt haben, das Gergedan Art Café. Die Frau, die uns da begrüsst spricht kaum Englisch, wir können unsere Wünsche (kein Truthahn, einen kalten Kaffee) trotzdem vermitteln. Es dauert eine Weile, aber das Warten lohnt sich, alles ganz frisch und sehr lecker!



Nach diesem wunderbaren Frühstück machen wir uns, gestärkt für den Tag, auf. Zum Tünel mit der F2-Metro hinunter nach Karaköy. Dort spazieren wir zum Fährhafen und nehmen die Fähre. Spontan entscheiden wir, nicht schon bei Eminönü auszusteigen, sondern bis nach Kadıköy über den Bosporus auf die asiatische Seite Istanbuls zu schippern. Wir haben schon gute Aussenplätze, als in Eminönü die grosse Masse zusteigt. Wir geniessen die Überfahrt auf dem Aussendeck, ein angenehmes Lüftchen, Meeresbrise, ab und zu einige Spritzer Wasser 🤩🤗.









Wir steigen aus und haben nun auf unserer Reise, nach vier Ländern mit vier verschiedenen Sprachen (und Sprachfamilien), zwei Schriften, vier Währungen auch noch einen zweiten Kontinent betreten. Wir sind noch in Istanbul, das ist spürbar und trotzdem nehmen wir hier auch einen etwas anderen Vibe wahr. Einige Schritte entlang dem Pier, dann suchen wir die Fussgängerzone auf. Es ist geschäftig, ein Gewimmel. Aber noch ganz im Rahmen.



Wir streunen etwas durch die Gässchen auf der Suche nach einem türkischen Kaffee. Irgendwann setzen wir uns in eines, das zumindest türkischen Kaffee anbietet, Baklava haben sie aber nicht (viel anderes gutes Gebäck hätten sie aber...). Die Verständigung gelingt wieder trotz bedingten Englischkenntnissen, ich bekomme meinen türkischen Kaffee, Denise einen Çay. Es habe auch innen noch Plätze, wir sollen dann schauen, wird uns noch mitgeteilt. Dies machen wir bevor wir gehen, es hat wirklich auch einen sehenswerten Innenhof. Einige Schritte weiter kommen dann noch mehrere kleine Kaffees, solche, die wir eigentlich gesucht hätten. Für einen weiteren Kaffe ist es aber zu früh.
Nun ist unsere Idee, mit der Fähre nach Yenikapi zu fahren, dort, wo wir angekommen sind, fährt jedoch keine. Aufgrund von GoogleMaps gehen wir davon aus, dass beim Bahnhof eine entsprechende Fähre fährt, dieser ist nicht weit, also machen wir uns auf den Weg. Doch der direkte Weg scheint nicht passierbar, wir gehen etwas rundum, der Weg wird immer weiter und irgendwann haben wir den Eindruck, dass auch dort keine Fähre fahren wird. Wir sind schon halb in einem Industriegebiet gelandet und entscheiden uns zur Rückkehr, spazieren dabei noch durch ein Spitalareal mit einem schönen, grünen und schattigen Innenhof. Wir nehmen dann den Bus und fahren zurück zur Fährstation, ändern unsere Pläne und beschliessen, nun zuerst ins Hotel für eine kurze Erholungspause zu gehen. 
So sind wir dann so gegen 15 Uhr wieder im Hotel und geniessen eine Abkühlung im Pool. Sie beginnen nun, die Bar hier einzurichten, um 18 Uhr wird sie öffnen, wie wir vernehmen. Danach ein wenig Sonnen- und Windtrocknen, wieder ins Zimmer und gegen 16.30 Uhr wieder los, on the road.



Wir fahren wieder mit dem Tünel nach Karaköy und von dort mit der Fähre jetzt nach Eminönü. Von dort gehen wir ziemlich direkt zu einem nahe gelegenen Hafiz Mustafa. Wir geniessen hier Baklava und türkischen Kaffee. Die Baklava sind ausgezeichnet, nicht zu süss, schön ausgewogen, die Walnuss, resp. das Pistache kommt perfekt zur Geltung. Wir gehen weiter zum Ägyptischen Basar/Gewürzbasar.





Ein schöner Bau, drinnen gibt es immer etwa dasselbe, es riecht gut und es hat nicht zu viele Leute, so ist das angenehm. Bald sind wir wieder draussen und schlendern nun durch die Gässchen, auch hier wird alles mögliche verkauft. So gelangen wir zum Grossen Basar. Einige Geschäfte haben hier bereits geschlossen, das Ambiente versetzt einen durchaus in eine etwas andere Welt und Zeit. Das Gebäude ist auch wieder beeindruckend, die Deckenmalereien, der Baustil... Wir spazieren eher zügig durch, ein ausführlicheren Besuch wollen wir dann morgen machen. 





Wir finden einen Ausgang und verlassen den Grossen Basar wieder. Wir spazieren etwas weiter, auf der Suche nach einem Geheimtipp aus unserem Reiseführer (Glücksorte in Istanbul). Nach etwas Suchen finden wir den Ort, Erenler Nargile... wir setzen uns und bestellen Tee und eine Wasserpfeife, Strawberry 😊. Es ist wieder wie eine andere Welt, eine andere Zeit. Es sind nur wenige Frauen da und noch weniger Touristen. Wir geniessen die Nargile, der Wechsel der Kohle klappt bei uns anfangs nicht ganz so, wie bei den umliegenden, nach einiger Zeit erhalten wir dann auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit. Auch hier herrscht emsiges Treiben, immer wieder geht jemand mit Çay oder Wasser herum, andere kommen mit frischer Kohle, so ist immer für optimale Entspannung gesorgt 😃. Am Ende haben wir beide je drei Çay getrunken und die Nargile in diesem authentischen Ambiente genossen.





Nun gehen wir weiter, es ist schon kurz nach Sieben, langsam Zeit fürs Abendessen. So spazieren wir nun in Richtung Yenikapi, drehen dort noch eine kurze Runde zur Erkundung der Abendessensmöglichkeiten, nehmen dann aber die Metro bis nach Şişhane. Durch Nebengässchen spazieren wir in Richtung Hotel und kehren unterwegs im Refik'a ein. Unser Kellner ist freundlich und engagiert, Englisch kann er wohl vorwiegend "yes" und "ok, thank you" 😀, er versteht, dass wir kein Fleisch möchten und zeigt uns verschiedene Meze, von wekchen wir einige auswählen. Kurz darauf erhalten wir diese und geniessen diese leckeren Meze sehr.
Nun, kurz vor 22 Uhr kehren wir definitiv ins Hotel zurück. Da war ja noch die Rooftop-Bar... Ein Blick kann nicht schaden und so fahren wir mit dem Lift gleich ganz nach oben. Der Ausblick auf das beleuchtete Istanbul ist grandios und so lassen wir uns auch noch auf einen kleinen Cocktail hinreissen, trotz verhältnismässig eher teureren Preisen. Wir sitzen, zufälligerweise, auch perfekt, um die Drohnenshow zum 100-jährigen Geburtstag der Türkei zu sehen. Es ist für uns beide die erste Drohnenshow und sie gefällt uns. Kein geknalle wie bei Feuerwerk und beeindruckendes Farben- und Motivspiel.










Nun ist aber wirklich Feierabend, wir gehen einige Stockwerke tiefer in unser Zimmer und schlafen voller neuer Eindrücke zufrieden ein.

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